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KommentarWie soll ich das zitieren?

Kommentareinträge TextkritikWie soll ich das zitieren?

in locoWie soll ich das zitieren?

Der Satz fließt nicht rund, in loco will nicht recht ins Gefüge passen. Vielleicht liegt ein Überlieferungsfehler vor.

promiseritWie soll ich das zitieren?

Gretsers Konjektur ist hier völlig überflüssig. Vgl.
recordatus quid eis promiserit
(Rupert von Deutz - Commentaria in Canticum canticorum, ed. Haacke Buch 2, Kap. 10, Par. 9b, S. 46)
(In der Edition ist dort keine Variante von promiserit im Apparat notiert.)

dignaWie soll ich das zitieren?

Die Konstruktion mutet etwas kühn an. Möglicherweise wäre digne zu lesen.

Hierauf verweist:

infatuatoWie soll ich das zitieren?

Das eher seltene Wort infatuatus wirkt etwas befremdlich an dieser Stelle. Am ehesten wird man an infatuatum sal, das kraftlose, geschmacklose Salz, denken dürfen. Zurückzuweisen, weil weder mit Belegen versehen noch im Kontext des Gleichnisses sinnvoll, ist Zwanzigs Vorschlag "betörendes Öl" (Zwanzig S. 233 Anm. 13).
Nicht ausgeschlossen werden kann, dass lampadem insaturatam oleo ("die nicht genügend mit Öl gesättigte Lampe") zu lesen ist. Allerdings wäre dies eine singuläre Wendung. Am nächsten käme (ohne die Negation): insaturatus ist im Grunde nur an einer Stelle belegt:
nouercae insaturatae odiis
(Avienus - Phaenomena, ed. Holder S. 11)
Eine Konjektur drängt sich mithin nicht auf. (Für Auskünfte hierzu danke ich Dr. Mechthild Pörnbacher.)

Hierauf verweist:

suo iuri vendicareWie soll ich das zitieren?

vendicare muss an dieser Stelle mit Dativ stehen. Dafür gibt es genug Parallelstellen.
Profanis ereptum suo iuri uindicauit
(Theodori Mopsuesteni Expositionis in psalmos, ed. Coninck Ps. 77,54b, S. 284)
Cum anima, inquit, patris mea sit et anima filii mea sit, quo testimonio ut multis aliis docetur animam nihil debere seminibus, quam deus iuri suo uindicat
(Augustinus - Contra Iulianum, ed. Zelzer Nr. 3, Par. 44, S. 384)
maximam vero partem quasi suo iure Fortuna sibi vindicat
(Cicero - Pro M. Claudio Marcello oratio, ed. Klotz Par. 6, S. 71)
aliquid ex eisdem locis suo iuri vindicare
(Formulae Sangallenses: Collectio B Salomonis III tempore conscripta, ed. Zeumer Kap 2, S. 397)
sperabat Aragonensis Galletiam facile se inuasurum statimque iuri suo uendicaturum.
(Historia Compostellana, ed. Falque Rey Buch 2, Kap. 53, Par. 5, S. 320)
amodo suo iuri vendicare vel retinere nullo modo praesumpserit
(Johannes VIII. - Epistolae, ed. Caspar Nr. 207, S. 173)
partem colonie ipsius ville invaderet pervasamque suo iuri ac ditioni vendicaret.
(Libellus miraculorum Sancti Bertini, ed. Waitz Kap. 45, S. 518)
ipsam aecclesiam suo iuri vendicare non timent.
(Placidus von Nonantola - Liber de honore Ecclesiae, ed. Dümmler Kap. 28, S. 583)
Ekkibrath quoque, miles marchionis Bernhardi, quoddam predium iuri suo vendicavit;
(Das Leben des Bischofs Meinwerk von Paderborn, ed. Teckhoff Kap. 104, S. 56)
Dass Adelbert die Dativendung der dritten Deklination kannte, müssen wir voraussetzen (vgl. etwa patri in Adl, Abs 1, Satzgr 1).

in mendicitateWie soll ich das zitieren?

mendicitate alleine wäre singulär, für den Ausdruck mit in gibt es hingegen genügend ähnliche Stellen:
satiavit bonis sedentes in tenebris et umbra mortis vinctos in mendicitate et ferro
(Liber Psalmorum iuxta LXX, ed. Weber Ps. 106, V. 9-10, S. 908)
nudos et inopes aut mori aut in mendicitate vitam protrahere compellebant
(Willelm von Tyrus - Chronique, ed. Huygens Buch 18, Kap. 33, S. 859)
Lector siue cantor si in mendicitate fuerint positi male legunt et nequius cantant.
(Egbert von Lüttich - Fecunda ratis, ed. Voigt V. 211, S. 50 (Schol.))
velle de aeodem monasterio expelli et in peregrinatione et mendicitate vivere
(Frothar von Toul - Epistolae, ed. Dümmler Nr. 21, S. 291)
Für Gretsers Lösung mendicitate laborantibus fand sich hingegen keine Parellelstelle.

opem suumWie soll ich das zitieren?

Das Wort ist in der Relatio nur hier belegt. Mithin können wir nicht sicher sagen, welchem grammatischen Geschlecht der Autor das Wort zuordnete, müssen also nicht von einem Überlieferungsfehler ausgehen.

ancilla et allisWie soll ich das zitieren?

Das et ist im Codex über der Zeile nachgetragen. Vermutlich war es bei der Abschrift vergessen worden und beim Nachtrag ist der Korrektor um ein Wort verrutscht.

dono et operationeWie soll ich das zitieren?

Für die Wortverbindung dono et operatione gibt es weder mit dem Präfix co noch ohne co eine Parallele. Folglich bleiben wir beim überlieferten Buchstabenbestand.

ipsam inWie soll ich das zitieren?

Hier unterliegt Gretser einem Lesefehler. Er hält das m für ein in und löst die vorhergehende Abkürzung ipā als ipsam auf. Das allerdings ist falsch. Das m ist vielmehr Teil der Abkürzung, diese lautet nämlich ipām und ist als ipsam aufzulösen. Ein in steht mithin an dieser Stelle nicht im Text.

formamWie soll ich das zitieren?

Gretser hat sicherlich Recht, hier ein m für den Akkusativ zu ergänzen, aber mit dem vorherigen in begeht er einen Lesefehler. Es gibt zwar Belege für in exemplum:
ostendit se in exemplum martyrii
(Thomas von Aquin - Super Ad Timotheum II reportatio, ed. Cai Kap. 2, Lectio 2, Nr. 50, S. 277)
Für in forma jedoch nicht. - Das ergäbe auch keinen Sinn.

die Zügel von was?Wie soll ich das zitieren?

Hier fehlt offensichtlich ein Genitiv wie vite als Bezugswort zu gubernacula.

constitutaWie soll ich das zitieren?

Gretser fasst den Ausdruck offensichtlich als Apposition auf und muss daher aus Kongruenzgründen constituta zu constitutae ändern. Allerdings wäre eine Apposition hinsichtlich der Wortstellung etwas befremdlich. Wir halten den Wortlaut und sehen darin eine Art verkürzten Nebensatz.

incolomitasWie soll ich das zitieren?

Allein für das 12. Jahrhundert findet sich incolomitas 97 mal in der Brepolis Library of Latin texts. Es besteht mithin keine Notwendigkeit, die klassische Schreibweise zu konjizieren.

quiddam excerptumWie soll ich das zitieren?

Hier besteht keine Notwendigkeit, in den Text einzugreifen. Für quiddam mit Adjektiv gibt es sogar eine antike Belegstelle:
in iis quiddam divinum esse diceret.
(Cicero - Academica posteriora, ed. Plasberg Buch 1, Par. 33, S. 14)
Für quaedam excerpta gibt es Belege, der Singular ist hier singulär.

benedicere eumWie soll ich das zitieren?

Nicht völlig auszuschließen ist, dass statt eum (bezogen auf Bischof Gebhard) deum zu lesen ist. Allerdings sind Abschreibefehler am Wortanfang weitaus seltener als am Wortende und ein Texteingriff somit nicht gerechtfertigt.

Hierauf verweist:

in suam procurationemWie soll ich das zitieren?

Gretser hat Recht, dass strenggenommen auf das in ein Ablativ folgen müsste. Weil Adelbert allerdings mit in curiam regis (Adl, Abs 39, Satzgr 114) in einem ähnlichen Fall ebenfalls zum Akkusativ greift, wäre eine Konjektur fehl am Platz.

magister scolariumWie soll ich das zitieren?

Die Form ist hinreichend durch Belege abgesichert:
Erat quidam iuvenis apud monasterium Sancti Chrisancii, Daniel nomine, magister scolarium ibidem.
(Ave, praeclara maris stella, ed. Huygens Nr. 1, S. 432)
Hoc eciam anno secundum quosdam in eadem urbe Saltzburgensi quidam magister scolarium cornucavit cum sanctimoniali quadam tam diu, quod impregnavit eam.
(Cronica Reinhardbrunnensis, ed. Holder-Egger S. 634)
Unde magister scolarium dixit scolari, ubi accepisset metra illa.
(Cronica Reinhardbrunnensis, ed. Holder-Egger S. 634)
Promiensium, Metensium, Treverensium doctissimus scolarium magister fuit
(Miracula Sancti Liutwini auctore monacho Mediolacensi, ed. Waitz Kap. 17, S. 1266)
in ecclesia sua Hildesheim scolarium constituit esse magistrum.
(Norbert von Iburg - Vita Bennonis II episcopi Osnabrugensis, ed. Hofmeister Kap. 5, S. 874)
mox ad palatium proficisci non differunt prepositus, decanus, magister scolarium et prior monasterii
(Vita Chunradi archiepiscopi Salisburgensis, ed. Pertz Kap. 5, S. 65)

HeidinmenWie soll ich das zitieren?

Formen wie Heidinmen o.ä für Heidenheim finden wir so in der Handschrift, dass von Absicht des Schreibers ausgegangen werden muss und die Variante - selbst, wenn sie als Abkürzung gedacht ist - so in den Text übernommen wird.

in dispositione secularis dispositionisWie soll ich das zitieren?

Der pleonastische Ausdruck ist befremdlich, aber schwer mit einem Abschreibefehler zu erklären. Für Gretsers Vorschlag spräche allerhöchstens folgende Stelle:
Videte, dilectissimi fratres, uidete, inquam, ordinem rei, uidete dispositionem tantae dispensationes, quia in xpisto habebat impleri ordinem in uerbis, rationem in factis, dispensationem in figuris, et aduertite, quanta diligentia et distinctione narrentur.
(Gregor von Elvira - Tractatus Origenis de libris Sanctarum Scripturarum, ed. Bulhart Nr. 13, Par. 25, S. 104)

necessaria cognituWie soll ich das zitieren?

Gretsers Emendation kann sich auf mehrere Parallelen stützen:
aliis articulis aeque necessariis scitu
(Johannes von Salisbury - Metalogicon, ed. Hall Buch 2, Kap. 20, S. 100)
ea litteris comprehendere tutum non putaverim, tamque necessaria cognitu
(Lupus von Ferrières - Epistolae, ed. Dümmler Nr. 57, S. 59)
Proinde vestra insignis benivolentia mihi necessaria cognitu litteris comprehendat
(Lupus von Ferrières - Epistolae, ed. Dümmler Nr. 83, S. 74)

Eberhard als Eichstätter BischofWie soll ich das zitieren?

Der überlieferte Text ist hier fragwürdig. Gretser hat mit seiner Verbesserung inhaltlich völlig Recht: Im Text wird überall sonst Bischof Gebhard II. als derjenige genannt, der die Reform anstieß. Allerdings finden wir in der Handschrift an dieser Stelle eine Abkürzung, während Gebehard o.ä. nie abgekürzt wird. Zudem wäre ein Verschreibung paläographisch schwer zu erklären.
Also können wir nicht ausschließen, dass Bischof Eberhard II. von Bamberg hier den Vorvorgänger Gebhards von Eichstätt meint, der ebenfalls den Namen Eberhard trug. Wahrscheinlich ist dies allerdings nicht.

presentis scripti privilegioWie soll ich das zitieren?

Gut durch Parallelstellen bezeugt:
sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus
(Aegidius von Orval - Gesta episcoporum Leodiensium, ed. Heller Buch 3, Kap. 30, S. 105)
Eapropter, dilecti in Domino filii, vestris iustis postulationibus clementer annuimus, et prefatam ecclesiam, in qua divino mancipati estis obsequio, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus, et presentis scripti privilegio communimus.
(Chronicon Laureshamense, ed. Pertz S. 437-438)
et prefatum Laureshamense monasterium sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus
(Chronicon Laureshamense, ed. Pertz S. 441)
Eapropter, dilecti in Domino filii, vestris iustis postulationibus clementer annuimus, et prefatum monasterium, in quo divino estis obsequio mancipati, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus.
(Chronicon Laureshamense, ed. Pertz S. 452)
cum omnibus suis bonis mobilibus et inmobilibus et se moventibus sub imperii et nostra protectione et defenssione recipimus speciali et presentis scripti privilegio communimus.
(Constitutiones: Ludewicus IV et Fridericus III (Const. 5, 94-1027), ed. Schwalm Const. 1007, S. 836)
sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus, in primis siquidem statuentes, ut ordo canonicus, qui in eodem monasterio secundum Deum institutus esse dinoscitur, perpetuis ibidem temporibus inviolabiliter observetur.
(Epistolae saeculi XIII e regestis pontificum Romanorum selectae, ed. Rodenberg Nr. 360, S. 275)
commissam tibi Caminensem ecclesiam, que beati Petri iuris existit, ad instar felicis recordationis Clementis et Celestini, predecessorum nostrorum Romanorum pontificum, sub eiusdem apostolorum principis et nostra protectione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus.
(Honorius III. - Epistolae, ed. Rodenberg Nr. 19, S. 14)
Prefatum itaque monasterium sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus
(Honorius III. - Epistolae, ed. Rodenberg Nr. 279, S. 200)
Vt autem hec nostra institutio futuris semper temporibus inviolabiliter observetur, eam auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti privilegio communimus.
(Hugo von Poitiers - Chronicon abbatiae Vizeliacensis, ed. Huygens Nr. 4, S. 519)

noscitur reformatus ...?Wie soll ich das zitieren?

Nach den Parallelstellen müssten wir hier esse ergänzen. Da der Satz aber auch ohne stehen kann, halten wir uns zurück.

Hierauf verweist:

excommunicati vel interdictiWie soll ich das zitieren?

Im Gegensatz zu Gretsers aut ist vel in verschiedenen päpstlichen Urkunden (in Empfängerüberlieferung erhalten) belegt:
Sepulturam quoque ipsius loci liberam esse concedimus, ut eorum devotioni et extremae voluntati, qui se illic sepeliri deliberaverint, nisi forte excommunicati vel interdicti sint, nullus obsistat; salva tamen iusticia illarum ecclesiarum, a quibus mortuorum corpora assumunt.
(Chronicon Laureshamense, ed. Pertz S. 452)
Sepulturam quoque ipsius loci liberam esse concedimus, ut eorum devotioni et extreme voluntati qui se illic sepeliri deliberaverint, nisi forte excommunicati vel interdicti sint, nullus obsistat, salva tamen iustitia illarum ecclesiarum, a quibus mortuorum corpora assumuntur.
(Wilhelm von Andres - Chronica Andrensis, ed. Waitz Par. 63, S. 710 (Urkunde Alexanders III.))

Wahl auf wessen Rat hin?Wie soll ich das zitieren?

Hier scheint, nach Ausweis der Parallelstellen, mehr zu fehlen als nur ein Wort:
Obeunte vero te, nunc eiusdem loci abbate, vel tuorum quolibet successorum, nullus ibi qualibet subreptionis astutia seu violentia preponatur, nisi quem fratres communi consensu vel fratrum pars consilii sanioris secundum Dei timorem et beati Benedicti regulampreviderint eligendum.
(Chronicon Laureshamense, ed. Pertz S. 453)
Statuentes ut idem monasterium Cluniacensi aecclesiae in nullo penitus subiacere debeat nec alicui teneatur nisi tantum Romane ecclesie respondere et electionem ita liberam per omnia habeatis, ut Cluniacensium abbatum consilium vel consensus nullomodo requiratur, immo illum vobis in abbatem dari volumus et preponi, quem fratres communi consensu vel fratrum pars consilii sanioris secundum dei timorem et beati Benedicti institutionem elegerint et Romanus pontifex aut previderit ordinandum aut suggestione monachorum eiusdem loci consenserit ordinatum.
(Hugo von Poitiers - Chronicon abbatiae Vizeliacensis, ed. Huygens Nr. 4, S. 519)
Obeunte te nunc eius loci abbate, vel tuorum quolibet successorum, nullus ibi qualibet surreptionis astutia vel violentia praeponatur, nisi quem fratres communi consensu vel fratrum pars consilii sanioris secundum Deum et beati Benedicti regulam providerint eligendum.
(Narratio de libertate ecclesiae Fabariensis, ed. Pertz Kap. 10, S. 414)
Obeunte te nunc eius loci abbate vel tuorum quolibet successorum nullus ibi qualibet surreptionis astutia seu violentia preponatur, nisi quem fratres communi consensu vel fratrum pars consilii sanioris secundum Dei timorem previderint eligendum.
(Ortlieb von Zwiefalten - De fundatione monasterii Zwifaltensis libri duo, ed. Pertz Buch 1, Kap. 13, S. 80-81)
Obeunte vero te nunc eiusdem loci abbate vel tuorum quolibet successorum, nullus ibi qualibet subreptionis astutia vel violentia preponatur, nisi quem fratres communi consensu vel fratrum pars consilii sanioris secundum Deum et beati Benedicti regulam providerint eligendum.
(Wilhelm von Andres - Chronica Andrensis, ed. Waitz Par. 63, S. 710 (Urkunde Alexanders III.))
Cum per privilegium felicis recordationis Alexandri pape, predecessoris nostri, quod presentatum inspeximus, vestro monasterio sit concessum, ut, obeunte ipsius abbate, nullus ibi qualibet subreptionis astutia seu violentia preponatur, nisi quem fratres communi consensu vel eorum pars consilii sanioris secundum Deum et beati Benedicti regulam duxerint eligendum: auctoritate presentium districtius inhibemus, ne quis super eadem concessione temere vos impetere vel molestare presumat, sed liceat vobis et successoribus vestris secundum ipsam nunc et amodo, cum ecclesiam vestram abbate vacare contigerit, personam idoneam de gremio vestro vel aliunde per regularem electionem vobis preficere in pastorem Karrofensi monasterio humiliter presentandum, ut ab ipso confirmationem accipiat et reverentiam ei quam debet impendat.
(Wilhelm von Andres - Chronica Andrensis, ed. Waitz Par. 158, S. 738 (Urkunde Alexanders III.))

secundum deumWie soll ich das zitieren?

pars consilii sanioris secundum Deum et beati Benedicti regulam providerint eligendum
(Narratio de libertate ecclesiae Fabariensis, ed. Pertz Kap. 10, S. 414)
Obeunte vero te nunc eiusdem loci abbate vel tuorum quolibet successorum, nullus ibi qualibet subreptionis astutia vel violentia preponatur, nisi quem fratres communi consensu vel fratrum pars consilii sanioris secundum Deum et beati Benedicti regulam providerint eligendum.
(Wilhelm von Andres - Chronica Andrensis, ed. Waitz Par. 63, S. 710 (Urkunde Alexanders III.))
fratres communi consensu vel eorum pars consilii sanioris secundum Deum et beati Benedicti regulam duxerint eligendum
(Wilhelm von Andres - Chronica Andrensis, ed. Waitz Par. 158, S. 738 (Urkunde Alexanders III.))

minuereWie soll ich das zitieren?

Gretsers Anfügung des Präfixes im völlig fehl am Platze. Dafür stehen genügend Parallelstellen zu Gebote:
Decrevimus ergo vel decernimus, ut nulli hominum liceat prefatam ecclesiam temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere seu quibuslibet vexationibus fatigare, sed illibata omnia et integra conserventur, eorum pro quorum gubernatione et sustentatione concessa sunt usibus omnimodis profutura, salva tamen sedis apostolice auctoritate.
(Aegidius von Orval - Gesta episcoporum Leodiensium, ed. Heller Buch 3, Kap. 30, S. 105)
Decretum namque est ut nulli omnino hominum liceat predictam aecclesiam temere perturbare, aut eius possessiones auferre, uel ablatas retinere, minuere, uel temerariis uexationibus fatigare, et omnia ei cum parrochiae finibus conseruentur.
(Priuilegium S. Teliaui, ed. Evans S. 119)
Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat prefatam ecclesiam temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere aut aliquibus vexationibus fatigare; set omnia integra conserventur, eorum, pro quorum gubernatione et sustentatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura, salva diocesani episcopi canonica iustitia et apostolicae sedis auctoritate.
(Chronicon Laureshamense, ed. Pertz S. 438)
Nulli ergo hominum liceat iam dictum monasterium temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere seu quibuslibet molestiis fatigare, set omnia integra conserventur, eorum, pro quorum sustentatione et gubernatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura.
(Chronicon Laureshamense, ed. Pertz S. 441)
Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat supradictum monasterium temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere seu quibuslibet vexationibus fatigare; sei omnia integra ac illibata serventur eorum, quorum gubernatione et sustentatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura: salva sedis apostolicae auctoritate, sub cuius iure et patrocinio consistunt.
(Chronicon Laureshamense, ed. Pertz S. 453)
Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat prefatam ecclesiam temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retinere vel in ipsis violentiam exercere, minuere seu quibuslibet vexationibus fatigare, set omnia integra conserventur, eorum pro quorum gubernatione ac sustentatione concessa sunt usibus omnimodis profutura.
(Epistolae saeculi XIII e regestis pontificum Romanorum selectae, ed. Rodenberg Nr. 567, S. 464)
Nulli itaque hominum facultas sit eadem monasteria perturbare, aut eorum possessiones auferre, vel ablatas retinere, minuere, vel temerariis vexationibus fatigare; sed omnia integra conserventur eorum, pro quorum sustentatione et gubernatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura.
(Herbord von Michelsberg - Dialogus de vita Ottonis Babenbergensis, ed. Pertz Buch 1, Par. 19, S. 711)
Nos itaque ad instar predecessoris eiusdem decernimus, ut nulli omnino hominum liceat prefata monasteria temere perturbare aut eorum possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere seu quibuslibet molestiis fatigare, sed omnia integra etc. usque: profutura.
(Innozenz IV. - Epistolae, ed. Rodenberg Nr. 133, S. 101)
Nulli itaque hominum facultas sit eadem monasteria perturbare aut eorum possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere vel temerariis fatigationibus fatigare, sed omnia integra conserventur eorum, pro quorum sustentatione et gubernatione concessa sunt, utilitati omnimodis profutula.
(Vita Ottonis I Babenbergensis episcopi, ed. Petersohn Buch 1, Kap. 21, S. 68)
nulli omnino hominum liceat predictam aecclesiam temere perturbare, aut eius possessiones auferre, uel ablatas retinere, minuere, uel temerariis uexationibus fatigare, et omnia ei cum parrochiae finibus conseruentur.
(Priuilegium S. Teliaui, ed. Evans S. 70)
Nulli ergo hominum liceat idem monasterium temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere vel temerariis vexationibus fatigare; set omnia integra conserventur eorum, pro quorum sustentatione et gubernatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura.
(Ortlieb von Zwiefalten - De fundatione monasterii Zwifaltensis libri duo, ed. Pertz Buch 1, Kap. 13, S. 80)
Nulli itaque hominum facultas sit eadem monasteria temere perturbare aut eorum possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere vel temerariis vexationibus fatigare, sed omnia integra conserventur, eorum pro quorum sustentatione et gubernatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura.
(Bullaire du pape Calixte II, ed. Robert Nr. 378, S. 161)
Nulli itaque hominum facultas sit eadem monasteria perturbare aut eorum possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere vel temerariis fatigationibus fatigare, sed omnia integra conserventur eorum, pro quorum sustentatione et gubernatione concessa sunt, utilitati omnimodis profutura.
(Vita Ottonis I Babenbergensis episcopi, ed. Petersohn Buch 1, Kap. 21, S. 68)
Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat prefatum monasterium temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere seu quibuslibet vexationibus fatigare, sed omnia integra conserventur, eorum pro quorum gubernatione ac sustentatione concessa sunt usibus omnimodis profutura, salva sedis apostolice auctoritate et diocesani episcopi canonica iustitia.
(Wilhelm von Andres - Chronica Andrensis, ed. Waitz Par. 63, S. 710 (Urkunde Alexanders III.))

in manuWie soll ich das zitieren?

Man würde hier eher einen Akkusativ erwarten. Vgl. etwa:
iam dicto predio in manus eorum assignato
(Chronicon Ottenburanum, ed. Pertz S. 629)
Doch wiederum gilt die Devise: Im Zweifel Wortlaut halten.

Hierauf verweist:

firmatas benedictione apostolicaWie soll ich das zitieren?

Nach dem auf uns gekommenen Text waren es die Briefe, die mit päpstlichem Segen bestärkt wurden. Eventuell liegt hier ein Überlieferungsfehler vor und es wäre firmatus zu lesen. Das hieße, dass der Abt bestärkt wurde. Das ergäbe einen etwas besseren Sinn und wäre sicherlich auch ein gängigerer Gedanke. Aber im Zweifel wollen wir uns an die Überlieferung halten.

Die Form des Namens Konrad von Ostheim Wie soll ich das zitieren?

Die betreffende Person wird in der Literatur "Konrad von Ostheim" genannt (z.B. Zwanzig S. 271). In der Handschrift möchten wir die betreffende Buchstabengruppe dagegen als Cum: transkribieren. Wir behalten in der Übersetzung den gängigen Literaturnamen "Konrad" bei, ohne darüber zu befinden, ob es sich in der Handschrift um eine Abkürzung oder eine abweichende Namensform handelt.

HeidinheimenseWie soll ich das zitieren?

Gretsers Entscheidung für Heidenheimensi steht natürlich fest auf dem Boden des klassischen Lateins. Allerdings kann bei einem doch etwas schwierigeren Thema wie der Ablativendung bei Adjektiven der dritten Deklination ein Fehler des Verfassers nicht ausgeschlossen werden. Wir bleiben daher bei der überlieferten Endung.

divina virtute roboratusWie soll ich das zitieren?

Eine Form von roburatus ist nicht in Textdatenbanken zu finden, außerdem nutzt Adelbert sonst auch roboratus (Adl, Abs 13, Satzgr 33, Adl, Abs 84, Satzgr 199 und Adl, Abs 97, Satzgr 225), daher gehe ich mit Gretser auf die klassische Schreibweise.

inmutatusWie soll ich das zitieren?

Es darf gefragt werden, ob nicht das sehr seltene Wort minutatus ("klein gemacht") zu lesen ist. Es ist immerhin in einem Text belegt, den Adelbert sicher kannte:
artuum omnium baiulo eidem miserae minutato
(Wolfhard von Herrieden - Miracula Sanctae Walburgis Monheimensia, ed. Bauch Buch 1, Kap. 16, S. 174)

Hierauf verweist:

mandandoWie soll ich das zitieren?

Die Formel mandando precipimus ist gut belegt. Was manum dando in dieser Hinsicht heißen sollte ("per Handschlag"?) bleibt dagegen unklar.

caritatis effectusWie soll ich das zitieren?

Natürlich ist affectus caritatis die häufigere Wendung. In einer Grußformel konnte aber weder für das eine noch für das andere eine Belegstelle gefunden werden. Aber auch caritatis effectus kann zugeteilt werden:
retribuebat nobis suae Christus caritatis effectum
(Arnobius der Jüngere - Commentarii in Psalmos, ed. Daur Ps. 130, S. 215)
gratuitae nobis effectum caritatis impendit
(Fulgentius von Ruspe - De veritate praedestinationis et gratiae dei, ed. Fraipont Buch 3, Kap. 5, S. 525)
Prior enim Deus dilexit nos non affectu, sed effectu caritatis
(Wilhelm von Saint-Thierry - Aenigma fidei, ed. Verdeyen Par. 100, S. 190)
Deus ... da cordibus nostris inuiolabilem caritatis effectum
(Liber sacramentorum Romanae aeclesiae ordinis anni circuli, ed. Mohlberg Buch 3, Kap. 26, Nr. 1323, S. 193)
ostendit in effectu quantum caritatis affectum in eos et compassionem habeat Petrus
(Petrus Abaelardus - Commentaria in epistulam Pauli ad Romanos, ed. Buytaert Buch 4, Kap. 10, S. 248)
Eberhard würde damit in etwa ausdrücken, dass er Konrad nicht nur das Gefühl entbietet, sondern dessen Auswirkung: tätige Liebe statt Lippenbekenntnisse. Daher wiederum: im Zweifel für den überlieferten Wortlaut.

vicariaWie soll ich das zitieren?

Gretsers Vorschlag ist nicht nachvollziehbar. vicaria kann durchaus etwas wie "Abstraktum, das als Stellvertreter da ist" heißen. Vgl. etwa
O supercelestis Principis fidelis uicaria
(Alanus ab Insulis - De planctu naturae, ed. Häring Kap. 18, S. 875)
O lacryma tu contra ruinas hominum suaue solatium, quae passionis christi es uicaria
(Augustinus - Sermones ad fratres in eremo, ed. Migne Nr. 11, Sp. 1254)

nobisWie soll ich das zitieren?

Die Verklausulierung spricht dafür, dass Eberhard hier vorsichtig formulierend eigene Interessen vertritt. Mit ecce wird eingeleitet, was er zugesteht, in einem Nebensatz steht, was er selbst fordert: Adelbert soll der "seinige" bleiben.

Zu Gretsers WeglassungenWie soll ich das zitieren?

Zu zwei Weglassungen Gretsers siehe Einleitung Hatte Gretser die Eichstätter Handschrift 18 vor sich?

aures obdurareWie soll ich das zitieren?

Ein häufig belegter Fehler und damit nicht zwangsläufig ein Überlieferungsversehen. Vgl. Dold S. 34*

pacto firmissimo stabilitumWie soll ich das zitieren?

Der überlieferte Wortlaut ist unsinnig: Das Wort peracto kann schwerlich ein Substantiv sein, damit ist das Adjektiv firmissimo ohne Bezug. Aber es bedarf nur eines minimalen Eingriffs. Gretser entscheidet sich dafür, aus dem Adjektiv firmissimo das Adverb firmissime zu machen. Für diese Lösung hat er eine Parallele auf seiner Seite:
nescio qua causa depravatus pactum firmissime stabilitum interrumpere quam maxime conatur.
(Thietmar von Merseburg - Chronik, ed. Holtzmann Buch 4, Kap. 40, S. 178)
Wir entscheiden uns dafür, peracto in pacto zu ändern und damit ein gut bezeugtes Substantiv zu erhalten. Hierfür gibt es ein mögliches Vorbild in Bamberger Material:
quae ad futuram pacem prodesse poterant, firmissima pactione stabilitis vir beatus cum suis in sua redierunt
(Vita sancti Heinrici regis et confessoris, ed. Stumpf Kap. 4, S. 239)
Ausschlaggebend aber ist die Tatsache, dass Adelbert selbst oben die Formulierung genauso wählt: firmissimo pacto traditionem agelli stabilivit (Adl, Abs 18, Satzgr 50).

manu et calamoWie soll ich das zitieren?

Es handelt sich dabei keineswegs um einen feststehenden Ausdruck. Es fanden sich nur zwei Parallelen:
Cogis me calamo manuque nostra emendare meos, Pudens, libellos.
(Martial - Epigrammata, ed. Shackelton Bailey Buch 7, Nr. 11, S. 213)
Arnoldus manu promptus et calamo hec sue devocionis monimenta reliquit.
(Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz, ed. Ruf 90. Prior Burchards Bericht über die Bibliothek unter den Äbten Wolfram I. (1112-1123) und Hermann (1123-1147) [Kloster Michelsberg], S. 363)
Es ist also nicht ausgeschlossen, dass derjenige, der hier die Korrektur vernahm, sich irrte. Mangels besserer Alternative bleiben wir aber dabei.

Hierauf verweist:

Cunradus de Ottingen Wie soll ich das zitieren?

Für diese Ergänzung sprechen mehrere Gründe:
1. Nachher steht huius conradi. Das muss einen Bezug haben.
2. Das überlieferte de ... ohne Vornamen scheint unvollständig. Derlei schreibt Adelbert sonst nicht.
3. Heidingsfelder Nr. 408, S. 131-132 kam unabhängig schon auf den gleichen Gedanken.

amaritudo mortisWie soll ich das zitieren?

amaritudo mortis ist paläographisch gut zu erklären und 46-fach in den Brepolis-Datenbanken belegt. Für Gretsers aerumnae mortis gibt es dagegen nur drei Belege bei Ambrosius von Mailand und lediglich als Singular:
Etenim quasi deum non cepit mortis aerumna et eundem quasi hominem inferna viderunt.
(Ambrosius von Mailand - De incarnationis dominicae sacramento, ed. Faller Kap. 5, Par. 39, S. 242)
terram istam, quae nobis spinas germinabat et sentes, disponebat urere per continentiae disciplinam quam consumere per mortis aerumnam.
(Ambrosius von Mailand - Explanatio psalmorum, ed. Petschenig Psalm 43, Kap. 15, S. 273)
uestigiis nostris descendit usque ad mortis aerumnam
(Ambrosius von Mailand - Expositio evangelii secundum Lucam, ed. Adriaen Nr. 10, Par. 56, S. 362)

ydropi morboWie soll ich das zitieren?

Auch diese Form ist belegt:
aquoso hydropi morbo superbiae distentus morietur
(Apponius - In Canticum Canticorum expositionem, ed. Vregille Nr. 6, Par. 27, S. 149)
Und im Dativ:
Vnde et hydropi morbo comparauit hoc uitium
(Expositio in Carmina, ed. Keller Buch 2, Nr. 2, Par. 1, S. 142)
Und da das so ist, kann man bei so einem doch eher seltenen Wort den Fehler auch beim Autor sehen, eine Konjektur ist daher abzulehnen.

et Eberhardum Babergensem presulem, quorumWie soll ich das zitieren?

Man fragt sich, ob hier nicht Konrad von Eichstätt fehlt. Damit würde das quorum wesentlich besser passen.

WillibaldumWie soll ich das zitieren?

Im Satz ist zweimal Wunebaldum überliefert. Das ergibt natürlich keinen Sinn. Vermutlich muss man die Aussage so auffassen, dass Konrad durch die Verehrung Wunebalds auch Willibald für sich gewann. Zwar erscheint der Gedanke, dass sich ein Bischof den eigenen Bistumsheiligen durch dessen Bruder geneigt machen musste, nicht gerade naheliegend, doch ist diese Lösung paläographisch wahrscheinlicher als das Gegenteil: Wunebald, Wunebald, Wunebald - da scheint der Schreiber beim nächsten Willibald verrutscht zu sein. Das ist im Übrigen ein Indiz dafür, dass bereits in der Vorlage die Namen rubriziert waren. Vgl. Zwanzig S. 316.

Was hörte Hadrian über Heidenheim?Wie soll ich das zitieren?

Vermutlich fehlt an dieser Stelle wesentlich mehr als das quodque, das Gretser vorschlägt. Auch damit fehlte nach wie vor ein Subjekt. Zudem wäre die Inkonzinität AcI/Konsekutiv-Satz keinesfalls typisch für Adelberts Stil.

constitutamWie soll ich das zitieren?

Falckenstein und der Bearbeiter der Werkausgabe Gretsers beziehen das Wort offensichtlich auf cultum und gleichen es entsprechend zu constitutum an. Allerdings könnte es auch zu religio zu ziehen sein. Weil keine Parallelen in anderen Texten gefunden wurden, sehen wir von einer Konjektur ab.

corradereWie soll ich das zitieren?

Gretser scheint mit corradere richtig zu liegen. Der Korrektor der Handschrift nimmt dagegen eine Art Verschlimmbesserung vor. corradere ist nicht allzu häufig, aber durchaus belegt. Beispiele:
Itaque collectis omnibus, quae vel adhuc corradere potuit, insuper codicibus, privilegiis, ad extremum sanctorum reliquiis, abiit
(Chronicon Gozecense, ed. Pertz Buch 2, Kap. 5, S. 152)
quae ad id opus columnis undecumque corrasis cum basibus et epistiliis seu ceteris latomorum uel cementariorum disciplinis pro moduli sui quantitate omnibus circum se positis est incomparabilis quod quia occulata ut aiunt probatur fide haec hic satis sit tetigisse.
(Folcuin von Lobbes - Gesta abbatum Lobiensium, ed. Pertz S. 62)
Undique corrasit sibi, quod mens utile suasit.
(Gesta Treverorum continuata: Continuatio II, ed. Waitz S. 376)
quicquid victus et pabulorum undecumque corradere potuerunt in urbem introducentes
(Willelm von Tyrus - Chronique, ed. Huygens Buch 6, Kap. 1, S. 307)
quaeque potuerint hinc inde corradere, his studeant cautius infercire.
(Petrus Damiani - Die Briefe des Petrus Damiani. Teil 3, ed. Reindel Nr. 94, S. 37)
queque undeunde potuit prudenter corradere, in ornamentis aecclesiae maturabat impendere.
(Sigebert von Gembloux - Gesta abbatum Gemblacensium a. 940-1050, ed. Pertz Nr. 41, S. 540)
quicquid undecumque corradere potestis, eisdem nimis prono favore semper largiri non cessatis.
(Wilhelm von Clusa - Vita Benedicti abbatis Clusensis, ed. Pertz Kap. 6, S. 202)

magistri operumWie soll ich das zitieren?

Die Ausdrücke magister operis und magister operum halten sich bei Anzahl der Belegstellen etwa die Waage. Paläographisch wahrscheinlicher scheint operum.

ut non solumWie soll ich das zitieren?

Die Formulierung ut non solum kommt weiter oben schon mal vor: Adl, Abs 24, Satzgr 73.

illesumWie soll ich das zitieren?

Das doppelte illesum deutet darauf hin, dass dem Text die letzte glättende Lektüre fehlt. Ich glaube hier nicht an einen Überlieferungsfehler.

Was bezeugt Wunebalds Lebenswandel?Wie soll ich das zitieren?

Darauf, dass es sich um eine nicht gekennzeichnete Konjektur Gretsers handelt, weist bereits Zwanzig S. 235, Anm. 28 hin.
Wenn wir überhaupt eine Ergänzung vornehmen wollten, spräche eine einschlägige Parallelstelle für scriptura:
ut scriptura sanctae conversationis eius testatur
(Walahfrid Strabo - Vita Galli, ed. Krusch Buch 1, Kap. 3, S. 287)
Dieses Werk war im Mittelalter sehr weit verbreitet, es gab mehr als 50 Handschriften, damit fast so viele wie von Einhards Karlsvita (Berschin S. 63).

salttariumWie soll ich das zitieren?

Bei einem so seltenen Wort kann der Fehler auch schon vom Verfasser herrühren. Mithin ist eine Konjektur nicht notwendig.

tescueWie soll ich das zitieren?

Die Nebenform tesqua statt tesca ist für dieses eher seltene Wort bezeugt. Daher muss man bei einer "Mittelform" wie der vorliegenden nicht zwangsläufig zu einer Konjektur greifen.

Hierauf verweist:

pervocatusWie soll ich das zitieren?

Dieses Wort ist sonst nicht belegt. Allerdings orientiert sich Ilsung offenbar nicht immer an Vorbildern, könnte das Wort also auch selbst gebildet haben.

conto vel gladioWie soll ich das zitieren?

Gretser scheint richtig zu liegen, dieses Hendiadyoin ist mehrfach belegt:
tu igitur, qui nunc contum gladiumque sollicitus pertimescis
(Boethius - Philosophiae consolatio, ed. Bieler Buch 2, Kap. 5, Par. 34, S. 28)
nocte iter ingressus, gladium contumque timebis
(Iuvenal - Satiren, ed. Willis Nr. 10, V. 19, S. 133)
Quod etiam persecutores christi nequiter attenderunt quibusdam postulantibus non quidem ei contum uel gladium ad cito moriendum infigi sed ad diutius patiendum cum potius et multo conuenientius crucifigi.
(Philipp von Harveng - De silentio, ed. Migne Kap. 84, Sp. 1116)
gladio et conto perfringens opus vitreum et ferreum
(Galbert von Brügge - Passio Karoli comitis, ed. Pertz Kap. 43, S. 584)
Quos subitaneo terrore et clamore assilientes, alius conto, alius gladio, alius saxo furibundi petierunt
(Miracula Sancti Antonini abbatis Surrentini, ed. Waitz S. 584)
Für die im Text stehende Wortverbindung, semantisch mehr als fragwürdig, ist dagegen kein Beleg zu finden.

metropolitanoWie soll ich das zitieren?

Es ist paläographisch nicht entscheidbar, ob der Schreiber aus dem ti noch ein n machen wollte. Der Befund ist aber wiederum: Der Schreiber unseres Manuskripts hatte eine Vorlage, bei der er Mühe hatte, ti/ci und n zu unterscheiden.

... studuisset egritudine mortis diu detentus...Wie soll ich das zitieren?

Weil der Satz insgesamt dunkel erscheint und nirgendwo bei Ilsung der - für den weiteren Verlauf eminent wichtige - Tod Bischof Gebhards erwähnt ist, muss man sich fragen, ob zwischen studuisset und egritudine nicht eine längere Lücke in der Überlieferung vorliegt und es tatsächlich der Eichstätter Oberhirte ist, dessen Ableben hier erwähnt wird. Da im nächsten Satz aber wieder von den Kanonikern, die den Deal rückgängig machen wollten, die Rede ist (illi), ist diese Überlegung nicht allzu zwingend, rechtfertigt jedenfalls keinen Texteingriff.