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Eichstätt Diözesanarchiv MS 18: HandschriftenbeschreibungWie soll ich das zitieren?

Allgemein

Historische Texte, das Kloster Heidenheim (Mittelfranken) und die Diözese Eichstätt betreffend. Bayern 1483.

Aufbewahrungsort

Land: Deutschland
Bundesland: Bayern
Stadt: Eichstätt
Institution: Diözesanarchiv
Heutige Signatur: MS 18
Alte Signatur: Priesterseminar 156

Bestandteile

vonbisAutor, moderner Titel oder TextIncipitExplicitSprache
1r1vAdelbert von Heidenheim - Relatio (Anfang)omino et patri suo sancteagricultura dei laboraveritis apudLatein
1v1v

Veni domine et noli tardare quia
ob dominum audiebat verbum istius
[...] anime omnium fidelium defunctorum
per dei magnam misericordiam

Latein
2r20vHugeburc von Heidenheim - Vita Wunebaldi abbatis HeidenheimensisIncipit vita sancti Wunebaldi egregii confessoris Christi sub compendiopergebat qui tristis veniebat Amen AmenLatein
20v20v

Explicit legenda sancti Wunebaldi raptim scripta et correcta que aliquantulum magis fortassis valet pro exemplari ut in meliorem formam redigetur quam ut simplici lectori anteponetur 83

Latein
25v25vKaufprotokoll aus RebdorfDeutsch
26r26r

Per me Erasmum Pintzberger

Latein
27r71vAdelbert von Heidenheim - RelatioDomino et patri suo sanctepredictam cellam deus restituissetLatein
71v75vIlsung - BeschwerdebriefBeatus Wunebaldus sicut conversacioniscommittoLatein
75v101rAnonymus Haserensis - Geschichte der Eichstätter BischöfeFlectendus hinc stilus esttam conprouincialibus quam militibus suis et ceteraLatein
101v102rOtto I. - DO I. 128In nomine sancte et individue trinitatis Ottomanu propria roboramus annulique nostri inpresione iussimus sigillariLatein
102r102r

Ad corrigendum doctiori et magis Instructo comito et fortassis plus pro exemplari valebit quam alias et cetera

Latein

Physische Beschreibung

Form: codex
Beschreibstoff: Papier
Umfang: 105 Blatt
Höhe: 198mm
Breite: 151mm
Nummerierung: Durchgehende Blatt-Nummerierung von neuzeitlicher Hand oben rechts auf der recto-Seite.
Layout: Einspaltig
Normalerweise 23 Zeilen, seltener 24.
Hände:
Größtenteils von einem Schreiber, der sich auf fol. 26r selbst Erasmus Pintzberger nennt. Es handelt sich um eine Buchschrift des späten 15. Jahrhunderts, geschrieben von routinierter Hand.
Dekoration:
Der Text enthält Initialen und Rubrizierungen. Namen sind oft, aber nicht durchgehend, in roter Tinte geschrieben. Einzelne Anfangsbuchstaben sind in normaler, brauner Tinte geschrieben, aber mit roter Tinte hinterlegt.

Lagenstruktur

Nr. Folio vor Lagenwechsel Folio nach Lagenwechsel Kustode ja/nein
1 15v 16r ja
2 26v 27r nein
3 35v 36r ja
4 47v 48r ja
5 59v 60r ja
6 71v 72r ja
7 83v 84r ja
8 95v 96r ja

Geschichte

Sicherlich in der Diözese Eichstätt entstanden, im Jahre 1483 korrigiert und wohl auch geschrieben.
Von einem Schreiber namens "Erasmus Pintzberger" (o.ä.) stammen noch zwei weitere Handschriften: Darmstadt Universitätsbibliothek HS 730 (von 1473) und Straßburg, National- und Universitätsbibliothek ms. 2261 (1459). Beide enthalten Rechtstexte in deutscher Sprache. Laut Weck (Helmut Weck, Die 'Rechtssumme' Bruder Bertholds. Die handschriftliche Überlieferung (Tübingen 1982) S. 190) handelt es sich um dieselbe Hand. In der Straßburger Handschrift findet sich folgende Angabe des Schreibers (258vb): per me Erasmum Bintzberger tunc temporis notarius in Bappenhain (Weck S. 189-190). Weck sieht in Pintzberger einen notarius publicus und hält es für durchaus wahrscheinlich, dass er die beiden Rechtshandschriften für den Eigenbedarf kopiert habe. Inwiefern zu den Eigenbedarfs-Kopien dazu auch "unsere" Handschrift zu zählen sein könnte, bleibt unklar. Immerhin müsste es sich bei der Abschrift um ein "Alterswerk" handeln, schließlich datiert der Korrektur-Vermerk auf 1483 (20v), das heißt 24 Jahre nach der Anfertigung der Straßburger Handschrift, in der sich Pintzberger als "Notar" bezeichnet.
Die Geschichte der Eichstätter Handschrift nach ihrer Anfertigung ist unklar. In einem Bibliothekskatalog aus Rebdorf vom Anfang des 16. Jahrhunderts konnte jedenfalls kein passender Eintrag gefunden werden. (Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz. Dritter Band / Zweiter Teil. Bistum Eichstätt, ed. Ruf, Paul (München 1933) S. 264-316)
Später kam es zu Neubindung und Abschneiden einiger Randkorrekturen und Kustoden. Dieser Vorgang ist allerdings nicht datierbar. Der jetzige Einband könnte aus dem 18. Jahrhundert stammen.
Benutzt von (soweit bekannt): Gretser, Bethmann, Sickel, Weinfurter, Schuh, Zwanzig.

Literatur

  • Bethmann, Ludwig - Einleitung zum Anonymus Haserensis, in: MGH SS 7 (Hannover 1846) S. 253 - 254
  • Bethmann, Ludwig - Reise durch Deutschland und Italien in den Jahren 1844-1846. Erster Bericht. Herbst und Winter 1844, in: Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 9 (1847) S. 513 - 658, hier S. 559 - 560
  • Weinfurter, Stefan - Die Geschichte der Eichstätter Bischöfe des Anonymus Haserensis. Edition - Übersetzung - Kommentar (Eichstätter Studien. N.F. 24, Regensburg 1987) S. 31 - 34
  • Zwanzig, Christofer - Gründungsmythen fränkischer Klöster im Früh- und Hochmittelalter (Beiträge zur Hagiographie 9, Stuttgart 2010) S. 261 Anm. 201