Grosser Steinklee
( CCCCXXX )
Abbildung: Seite 745
Deutsch: Steinklee, echter
English: Melilot, common?
Francais: méliot (officinal)
Latein: Melilotus officinalis
Namen.
S
Teinklee / oder geeler Klee / würt von ettlichen auch geeler Steinbrech geheyssen / ist nichts anderst bey dem
Dioscoride unn andern Griechen / dann Lotos agrios / auff Lateinisch Lotus sylvestris / das ist / wilder Lotus oder Klee geheyssen. Die allten Römer haben diß kraut Trifolium minus / das ist / kleinen Klee genent / on zweifel von wegen der bletter / die etwas schmeler seind weder der andern Klee / fürnemlich aber dann des zamens Klees / darvon wir im vorgeenden Capitel geschriben haben. Die Apotecker brauchen diß gewechß für
Melilotu / doch nit on jrthumb / wie wir sölches im Lateinischen kreüterbuch mit mehren worten haben angezeygt.
Gestalt.
Steinklee hat einen runden stengel der würt zweyer elen hoch / und etwan auch höher / mit vilen zweiglin oder ästlin. Seine bletter seind dem Wisenklee / oder des Bockßhorns blettern gleich / zu ringßumbher
zerkerfft / allwegen drey an einem styl. Die blümlin seind
geel
geähert / an der gestalt den Erbsen blumen gleich / aber kleiner / sehen undersich / und riechen wol. Nach abfallung der geäherten blümlin / wachsen runde schöttlin oder secklin hernach / darinn ist der samen / welcher dem Bockßhorn / das man Foenograecu nent / gar gleich ist / am geschmack den blümlin gleich. Die wurtzel ist lang / wie ein kleins rüblin gestalt.
Statt seiner wachsung.
Steinklee wechßt auff den äckern / und allenthalben an den rheynen.
Zeit.
Steinklee blüet den gantzen summer / fürnemlich aber im
Hewmonat.
Die natur und complexion.
Steinklee / fürnemlich aber der samen / ist warm unn trucken im andern grad.
Krafft und würckung.
Der Steinklee wermet / und seubert zimlich. Darumb mit hönig vermengt und angestrichen / nimpt er hinweg allerley flecken und
masen des angesichts. Gedörrt / zu pulver gestossen / unn in süssem wein getruncken / ist er nützlich zu den weetagen der blasen. Er treibt den harn / zermalt den stein / zerteylt unnd treibt
auß die zähen groben feüchtigkeyt so sich umb die brust unnd lungen gelegt hat. Der safft von den blumen oder blettern außgetruckt / ist gut zu den dunckeln augen / und macht ein
lauter gesicht / dann er zerteylt und verzert die
fäl darinn. Diß kraut nimpt hinweg die verstopffung der leber und des miltz.
Siben gezeit (287)
Sisern (289)