Sibengezeit
( CCCCXXIX )
Abbildung: Seite 743
Deutsch: Schabzigerklee
English: Trefoil, sweet
English: Fenugreek, blue
Francais: méliot bleu
Francais: lotier odorant
Latein: Trigonella caerulea
Namen.
S
Iben gezeit hat seinen namen daher / das er zum tag siben mal seinen geruch hat / unn so offt auch widerumb verleürt / so lang er im feld steen bleibt. Nachdem er aber außgerupfft / auffgehaben unn gedörrt würt / behelt er den geruch stäts für und für. Doch wann trüb wetter anfallen will / ereygt sich der geruch an gedachtem kraut so gewaltig / das es yederman im hauß / wo das kraut ligt oder hangt / fülen und riechen muß. In Griechischer spraach würdt diß kraut Lotos emeros und Triphyllon / zu Latein Lotus sativa / unn Trifolium / das ist / zamer Lotus oder Klee genent.
Gestalt.
Siben gezeit hat einen runden / holen / glatten / und weißfarben stengel / der würt anderhalb elen hoch / und etwan auch höher / mit vilen zincken und rütlin die durchauß mit Kleeblettlin geziert seind / allweg drey an einem styl / unnd zu ringßumbher
zerkerfft / wie am laub des Foenocraeci. Ein yedes zincklin hat seine getrungene purpurblawe blümlin in der höhe wachsen / dem geelen Wisenklee gleich. Auß yedem blümlin würt ein stachelechts kölblin / darinn ist der
geel samen verschlossen / welcher sich des Foenocraeci samen etwas vergleicht / ist aber vil kleiner. Die wurtzel ist schlecht / weiß / wie am Dyllkraut. Aber das gantz gewechß / on die wurtzel / hatt einen besonndern geruch / beynach wie ein wolriechends
bech / am geschmack ein wenig bitter.
Statt seiner wachsung.
Diser Klee / Siben gezeit geheyssen / würt nit auff dem feld wie andre Klee gefunden / sonder muß in den gärten
gezilet werden. Ist auch ein recht summer kraut / muß järlich von dem kleinen samen auffgezogen werden.
Zeit.
Blüet fürnemlich im
Hewmonat / und bringt volgends seinen samen in den spitzigen heüßlin.
Die natur und complexion.
Siben gezeit ist in der werm unn kelt mittelmässig / trücknet aber zimlich auß.
Krafft und würckung.
Der safft auß disem kraut grtruckt / mit hönig vermischt / und in die augen gethon / macht ein klar gesicht. Ist zu allen den
gebresten gut so trücknens und seuberns bedörffen. Das gantz gewechß aber / fürnemlich der same / trücknet / zerteylt / macht
subtil / und verzert allerley geschwulst / und die kröpff / eüsserlich gebraucht und übergelegt. Der samen
gesotten unnd getruncken / fürdert das außwerffen der groben und zähen flüß so sich umb die brust und lungen gesamlet haben. Er stellt den
bauchfluß / diser gestalt gebraucht / und treibt den harn. Hat fast alle krafft des wilden Loti / ist doch nit so krefftig.
weissem Steinbrech (286)
Steinklee (288)