Mittelwind
( CXLIII )
Abbildung: Seite 273
Deutsch: Winde, Acker-
English: Bindweed, field
English: Cornbine
Francais: liseron des champs
Latein: Convolvulus arvensis
Namen.
D
Ie Mittelwind würt auch Weingartenwind genent / vo seinem Griechischen namen her / der do ist Helxine Cissampelos. Auff latein mag sie
Convolvulus heyssen. Bey den Apoteckern und andern gemeinen kreütlern würt sie
Volubilis media und Vitealis genent. Weingarten wind aber würt sie auß keiner andern ursachen geheyssen / dann das mans gmeinlich in weingärten findt. Wind aber darumb / das sie sich umb die nechsten stauden und kreüter wickelt.
Gestalt.
Die Mittelwind hat runde stengel / und dünne ästlin / welche sich umb alles so sie erreychen künden wicklen. Die bletter seind dem kleinen Ephew nit seer ungleich / welche nach einander übersich in einer ordnung alwegen zwey gegen einander steen. Seine blume oder glocken seind erstlich gantz weiß / schier wie der Lilgen gestalt / darnach werden sie leibfarb. Der sam ist ecket / in runden secklin oder knöpflin / wie die weinbeer / verschlossen.
Statt seiner wachsung.
Dise Wind wechst gern in weingärten / zu zeiten auch in dürren wisen / in den kraut und zwibelgärten.
Zeit.
Die Mittel winde facht an im
Brachmonat / und blüet durch die zween folgende monat / und bringt alßdann auch seinen samen.
Die natur und complexion.
Dise Wind / wie man klärlich auß seinen folgenden würckung kan abnemen / ist warmer natur.
Die krafft und würckung.
Der safft vonn den blettern der Mitteln wind getruncken / treibt durch den stulgang / unn eröffnet den leib. Dise Wind zerteylt und verzert geschwulst und feüchtigkeyt. Demnach treibt es den harn / wie ettlich anzeygen / so man desselbigen zwölff oder sechzehen körner zerstossen in wein jngibt.
Hederich (096)
Tormentill (098)