Leonhart Fuchs Werner Waimann

Leonhart Fuchs: Das Kräuterbuch von 1543

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Von Alantwurtz. Cap. LXXXIX.

 

Abbildung Alant
Alant ( CXXXIIII )
Abbildung: Seite 257

Deutsch: Alant, echter
English: Scabwort
English: Elecampane
Francais: aunée
Latein: Inula helenium

Namen.

A
Lantwurtz heyßt bey den Griechen Eleninm / deßgleichen auch bey den Lateinischen / welche sie auch Inulam nennen. In den Apotecken würt sie Enula campana genent. Ursach sölcher namen findt man in unserm Lateinischen kreüterbuch angezeygt.

Gestalt.

   Die Alantwurtz hat einen dicken / harigen / langen / etwan dreyer elen hoch / und ecketen stengel / mit neben anhangenden blettern / auß welchen die ersten so bey der erden fast breyt / lang und harig seind / wie des Wollkrauts / darnach ye höher sie hinauff am stengel gefunden werden / ye kleiner / schmeler / unn spitziger sie werden. Am gipffel des stengels kommen die grossen schönen goldgeelen gestirnten blume. So die blumen verblüet haben / so steen die harige köpff / in welchen der same ist / biß an den Herbst. Die wurtzel ist außwendig erdenfarb / dann wie der grund ist / also ist auch die eüsserst rind / aber inwendig weißlecht / ettwan ein wenig rot / wolriechend / dick unnd groß / ettwas scharpff / mit angewachsenen kleinen würtzelin.

Statt seiner wachsung.

   Alant wechst zu zeiten an den bergen / und schattechten trucknen orten. Ettwan auch in den wälden / ungebawten reynen / dornhecken / und wisen. Würt auch fast allenthalben in gärten gefunden / dahin mans pflantzt.

Zeit.

   Alant blüet im Hewmonat / unn sein wurtzel sol im summer gesamlet werde.

Die natur und complexion.

   Die wurtzel / welche man fürnemlich braucht / ist warm unnd trucken / doch mit einer überflüssigen feüchtigkeyt.

Die krafft und würckung.

   Die Alantwurtzel gesotten und getruncken / treibt den harn / und bringt den frawen jhre blödigkeyt. So mans zu pulver stoßt / und ein latwerg mit hönig darauß macht / ist sie seer dienstlich denen so husten / keichen / inwendig gebrochen seind / und blut speien. Item für das auffbläen / unn bissz der gifftigen thier. Dise latwerg zerteylt / füret auß die groben zähen feüchte / so umb die brust und lungen sich gesamlet unnd angelegt haben. Die wurtzel mit süssem wein jngemacht / ist dem magen nützlich. Die bletter in wein gesotten / unnd übergeschlagen / miltern das hüfftwee. Deßgleichen auch so man ein pflaster auß der grünen wurtzel macht und aufflegt / verzert es die geschwulst so sich von kalter feüchtigkeyt erhebt haben.

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