Alant
( CXXXIIII )
Abbildung: Seite 257
Deutsch: Alant, echter
English: Scabwort
English: Elecampane
Francais: aunée
Latein: Inula helenium
Namen.
A
Lantwurtz heyßt bey den Griechen Eleninm / deßgleichen auch bey den Lateinischen / welche sie auch Inulam nennen. In den Apotecken würt sie Enula campana genent. Ursach sölcher namen findt man in unserm Lateinischen kreüterbuch angezeygt.
Gestalt.
Die Alantwurtz hat einen dicken / harigen / langen / etwan dreyer elen hoch / und ecketen stengel / mit neben anhangenden blettern / auß welchen die ersten so bey der erden fast breyt / lang und harig seind / wie des Wollkrauts / darnach ye höher sie hinauff am stengel gefunden werden / ye kleiner / schmeler / unn spitziger sie werden. Am gipffel des stengels kommen die grossen schönen goldgeelen gestirnten blume. So die blumen verblüet haben / so steen die harige köpff / in welchen der same ist / biß an den Herbst. Die wurtzel ist außwendig erdenfarb / dann wie der grund ist / also ist auch die eüsserst rind / aber inwendig weißlecht /
ettwan ein wenig rot / wolriechend / dick unnd groß / ettwas scharpff / mit angewachsenen kleinen würtzelin.
Statt seiner wachsung.
Alant wechst zu zeiten an den bergen / und schattechten trucknen orten.
Ettwan auch in den wälden / ungebawten reynen / dornhecken / und wisen. Würt auch fast allenthalben in gärten gefunden / dahin mans pflantzt.
Zeit.
Alant blüet im
Hewmonat / unn sein wurtzel sol im summer gesamlet werde.
Die natur und complexion.
Die wurtzel / welche man fürnemlich braucht / ist warm unnd trucken / doch mit einer überflüssigen feüchtigkeyt.
Die krafft und würckung.
Die Alantwurtzel
gesotten und getruncken / treibt den harn / und bringt den frawen jhre
blödigkeyt. So mans zu pulver stoßt / und ein
latwerg mit hönig darauß macht / ist sie seer dienstlich denen so husten /
keichen / inwendig gebrochen seind / und blut speien.
Item für das auffbläen / unn bissz der gifftigen thier. Dise
latwerg zerteylt / füret auß die groben zähen feüchte / so umb die brust und lungen sich gesamlet unnd angelegt haben. Die wurtzel mit süssem wein jngemacht / ist dem magen nützlich. Die bletter in wein
gesotten / unnd übergeschlagen / miltern das hüfftwee. Deßgleichen auch so man ein pflaster auß der grünen wurtzel macht und aufflegt / verzert es die geschwulst so sich von kalter feüchtigkeyt erhebt haben.
Meyenblüemlin (088)
Odermenig (090)