Habern
( CIII )
Abbildung: Seite 204
Deutsch: Hafer, Saat-
English: Oat, common
English: Oats
Francais: avoine
Latein: Avena sativa
Namen.
H
Abern würdt auff Griechisch Bromus / unnd zu Latein Avena geheyssen.
Gestalt.
Der Habern ist mit graß / helm und knöpffen dem Weytzen gleich. Die ähern
schlieffen auch auß den graßechten scheyden / thun sich außeinander. Der spitzig sam hangt ledig / zwüschen auffgethanen flügeln der ähern / ye zwey körnlin neben einander außgebreyt unnd zerspalten / anzusehen wie die Hewschrecken. Die wurtzel ist vilfeltig außgebreyt.
Statt seiner wachsung.
Der Habern würt allenthalben im Teütschen land gebawet / zum futer der pferd mehr dann zu der speiß des menschen.
Zeit.
Habern würdt gegen dem
Lentzen im end des
Hornungs und anfang des Mertzens gesäet / und im Augstmonat jngesamlet.
Die natur und complexion.
Der Habern als ein artzney / wie das
Galenus klärlich anzeygt / ist kalter natur. Aber als ein speiß ist er warmer complexion. Trücknet auß in beyderley weiß betrachtet.
Die krafft und würckung.
Habern ist gut überzulegen / gleicherweiß wie die Gerst. Habernbrey wol bereyt unnd
gesotten / stopfft den stulgang. Die brüe von
gesotten Habern
gesupfft / ist gut denen so stäts husten. Habermeel mit essig vermischt / vertreibt die
masen. In summa / Habern als ein artzney hat gleiche würckung mit der Gersten / dann er trücknet / zerteylt oder verzeert mittelmässig / unnd zeücht auch ettlicher maß zusamen.
Schabenkraut (066)
Krüselbeer (068)