Leonhart Fuchs Werner Waimann

Leonhart Fuchs: Das Kräuterbuch von 1543

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Von Schabenkraut. Cap. LXVI.

 

Abbildung Schabenkraut
Schabenkraut ( CII )
Abbildung: Seite 202

Deutsch: Schabenkraut, -Königskerze
English: Moth Mullein
Francais: herbe aux mites
Francais: blattaire
Latein: Verbascum blattaria

Namen.

S
Chabenkraut / welchs seinen namen daher hat / das es die schaben zu sich zeücht / würt vom Plinio Blattaria geheyssen. Es gedencken sein sonst weder Dioscorides noch Galenus.

Gestalt.

   Schabenkraut ist dem Wollkraut änlich / doch seind die bletter nit so weiß und harig / sonder grün / unnd ringßumbher zerkerfft / hat auch vil stengel. Die blumen seind bleychgeel / wie an dem Wollkraut. So bald sie verwelcken / werde bollen darauß gar nach wie an dem Flachß / in welchen der same ist. Die wurtzel ist grawlecht / mit vilen zaseln.

Statt seiner wachsung.

   Schabenkraut wechst gern neben den fliessenden wassern.

Zeit.

   Blüet im Brachmonat unnd Hewmonat.

Die natur und complexion.

   Diß kraut ist on zweifel warm und trucken / welchs sein geschmack / der do bitter ist / klärlich anzeygt.

Die krafft und würckung.

   So diß kraut würt an die erden geworffen / so kriechen die schaben daran. Nit mehr krafft schreiben die allten disem kraut zu. Aber es hat auch alle die würckung so den andern bittern kreütern / als dem Geyßbart / werden zugeschriben / welche wir im vorgeenden Capitel haben erzelt / und in andern mehr.

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