S. Johans beerlin
( CCCLXXVII )
Abbildung: Seite 660
Deutsch: Johannisbeere, rote
English: Redcurrant
Francais: groseillier rouge
Latein: Ribes rubrum
Namen.
S
Ant
Johans beerlin oder treüblin werden auß keiner andern ursachen also genent / weder das sie umb S.
Johans des Teüffers tag reiff unn zeitig werden. In den Apotecken haben sie einen Arabischen namen behalten / und werden Ribes geheyssen. Ob aber diß gewechß auch den Griechen sey bekant gewesen / kan ich noch nit wissen.
Gestalt.
S.
Johans beerlin ist ein staud der hat vil brauner ästlin / die haben keinen dorn. Seine bletter seind dem kleinen Reben laub gleich. Die blume seind bleych
geel / unnd hatt ein yedes blümlin fünff blettlin underscheydlich zerteylt. Seine frücht seind kleine beerlin / erstlich grün / darnach wann sie zeitig werden gantz rot / hangen an seer langen stylen herab.
Statt seiner wachsung.
Diser staud würt allenthalben in den gärten
gezilet / nit allein zu einem nütz / sonder auch zu einer zier.
Zeit.
Diser staud bringt seine blumen im Meyen / die frucht ungevärlich umb S.
Johans des Teüffers tag / wie vormals ist angezeygt / und im
Hewmonat.
Die natur und complexion.
Diß gewechß ist kalt unn trucken im andern grad / dann es seer zusamen zeücht.
Krafft und würckung.
Die S.
Johans beerlin külen den
hitzigen magen / leschen den durst / in
sonderheyt deren so mit dem
feber beladen seind. Sie vertreiben allen
unwillen zu dem essen / unn bringen die begird zu demselbigen widerumb. Sie stellen allerley
bauchflüß / und die roten
rhur. Dise beerlin krefftigen den magen / unn stillen das speien unnd kotzen. Sie verhüten auch das die scharpffe gall den därmen nitt schade noch
serig mach. Sie legen die überige hitz so im geblüt ist. Darumb sol man jren safft vleissig samlen / unnd mit zucker jnmachen / darmit man jhn das gantz jar möge gebrauchen / wie dann auch die Apotecker thun.
Rhettich (256)
Rosenwurtz (258)