Weiß Erven
( CCCXXIIII )
Abbildung: Seite 570
Deutsch: Platterbse, Saat-
English: Pea, chickling
English: Grass-pea
English: Peavine, grass
Francais: gesse (cultivée)
Latein: Lathyrus sativus
Rot oder wild Erven
( CCCXXV )
Abbildung: Seite 571
Deutsch: Platterbse, Wald-
English: Pea, narrow-leaved everlasting
Francais: gesse des bois
Latein: Lathyrus sylvestris
Namen.
E
Rven werden also von dem Latein her geheyssen / dann in derselbigen spraach würt diß gewechß Ervum genent. Bey den Griechen Orobus. Ist den Apoteckern unbekant / die darfür Wicken brauchen / doch nit on jrthumb.
Geschlecht.
Der Erven findt man zweyerley / zam und wild / die haben jren underscheyd in blumen / frucht / und der wurtzel / wie wir in beschreibung der gestalt weiter wöllen anzeygen.
Gestalt.
Die zam Erven ist ein gesteud nit seer hoch / zart /
subtil / mit schmalen blettern / weissen unn blawlechten blumen. So die blumen abfallen / wachsen
schäflin oder schöttlin hernach / die seind gar nach rund / doch etwas breyt / darinn ist der samen / welcher weiß unn in der grösse einer
welschen Erbsen ist / doch eckechter / und in keinen weg rund. Die wurtzel ist
geel unn zasecht. Die wilden Erven seind den zamen mit kraut und stengeln gantz gleich / doch seind die blumen rot /
unden aber und in der mitte blaw und
geel. Die
schäflin seind schmal unnd vil lenger dann der zamen. Der sam darinn ist rund / und schwartz oder grawlecht. Die wurtzel dick und holtzecht.
Statt irer wachsung.
Die Erven wachsen gern an spröden unnd dürren orten. Die zamen muß man in gärten zilen. Die wilden wachsen auff etlichen äckern unn in den hecken.
Zeit.
Beyderley geschlecht der Erven blüen im
Brachmonat unnd
Hewmonat / bringen darnach jren samen.
Die natur und complexion.
Die Erven seind warm im ersten grad / und trucken im andern.
Die krafft und würckung.
Die Erven inn grosser
menig gessen / bringen das hauptwee / bewegen den bauch / und treiben blut durch den harn. Wann mans aber kocht und
seudt / und den ochsen fürsetzt / so machen sie dieselbigen
feyßt. Erven meel mit hönig vermengt und ein
latwerg darauß gemacht / ist nützlich denen so vil zäher feüchtigkeyt umb die lungen und brust gesamlet haben. Es reyniget die geschwär / vertreibt die
roßmucken und andere mäler am leib / unn under dem angesicht. Das Erven meel verhindert das die schäden nit weiter umb sich fressen. Erweycht die herte brust. In wein
gebeytzt und übergelegt / heylt es die bissz der menschen / hund und schlangen. Mit essig vermischt lindert es das grimmen / den zwang / und die
harnwinde.
Gesotten und übergestrichen / vertreibt es das jucken oder beissen der haut.
Scharlach (215)
gemeinem Peterlin (217)