Beinhöltzlin
( CCLXX )
Abbildung: Seite 482
Deutsch: Rainweide
Deutsch: Liguster, gewöhnlicher
English: Privet, common
Francais: troëne (commun)
Latein: Ligustrum vulgare
Namen.
B
Einhöltzlin würt mit andern namen auch genent / dann ettlich nennens Mundholtz / ettlich Rein oder Schulweiden / die andern Hartrigel. Zu Latein ist es Ligustrum genent. Den Apoteckern ist es gantz unbekant.
Gestalt.
Beinhöltzlin ist ein klein böumlin / welches bletter des ölbaums oder Weiden blettern gleich seind / allzeit zwey gegen einander. Die blumen seind schneeweiß / und eins starcken geruchs / sie steen getrungen bey einander als die trauben. So sie abfallen gewindt es beer die seind inn der erste grün / nachfolgends werden sie schwartz / aller gestalt fast den trauben gleich.
Statt seiner wachsung.
Beinhöltzlin ist gantz
gemein in unserm Teütschen land / dann es in allen hecken wechßt / und derhalben verächtlich gehalten würdt. Das
Virgilius recht darvon geschriben hat / wie niemands seine schöne weissen wolriechenden blumen auffläse / sonder man laß sie abfallen / und läß doch vleissig auff die Brombeer / die do schwartz seind.
Zeit.
Blüet im Meyen unn
Brachmonat / im Herbst aber werden seine beer zeitig.
Die natur und complexion.
Beinhöltzlin hat ein vermischte natur unnd complexion / dann sie zum teyl warm und feücht / zum teyl auch kalt und trucken ist / wie wir sölchs weitleüffiger in unserm Lateinischen kreüterbuch haben angezeygt.
Die krafft und würckung.
Der safft vom Beinhöltzlin ist nützlich den nerven /
gleychen / unnd zu dem frost. Gedachter safft heylet fürnemlich die geschwär des munds / unnd der
gemechten. Gleiche krafft haben auch die bletter inn wein
gesotten / und
gekewet. Die beer sollen die leüß vertreiben. Sie heylen den
zipff der hennen und hüner. Die bletter zerstossen und übergelegt / heylen den brandt.
Roßmarin (181)
kleinem Monkraut (183)