Leonhart Fuchs Werner Waimann

Leonhart Fuchs: Das Kräuterbuch von 1543

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Von Wisenkümel. Cap. CL.

 

Abbildung Wisenkümel
Wisenkümel ( CCXXII )
Abbildung: Seite 404

Deutsch: Kümmel, Wiesen-
English: Caraway
Francais: cumin de prés
Francais: carvi
Latein: Carum carvi

Namen.

W
Isenkümel oder Mattkümel würt bey den Griechen Caros / bey den Lateinischen Carum oder Careum genent. In den Apotecken heyßt man jhn Carvi. Hat aber alle dise namen darumb überkommen / das der allerbeste in Caria wechst.

Gestalt.

   Wisenkümel hat ecket stengel / hol / knöpffecht mit gewerben / die bletter seind der wilden Pasteney / oder den geelen Rüben änlich. Seine öberste kronen blüen weiß / darnach wechst der same hernach / der ist klein und ecket. Die wurtzel ist schlecht / lang und geel.

Statt seiner wachsung.

   Der Mattkümel wechst allenthalben auff den dürren wisen. Doch der allerbeste / wie angezeygt / in Caria.

Zeit.

   Der Wisenkümel blüet im Meyen / bringt aber seinen same im Brachmonat.

Die natur und complexion.

   Der Wisenkümel ist warm und trucken im dritten grad / unnd ist ein wenig scharpff.

Die krafft und würckung.

   Der same von disem Kümel treibt den harn / ist dem magen und dem mund gantz lieblich und dienstlich. Er macht dewen. Vertreibt die bläst und wind. Ist aller ding inwendig und außwendig zu brauchen wie der Eniß. Die wurtzel von disem Kümel abbereyt in der küchen wie geele Rüben / ist ein gute unnd gesunde kost den magen zu erwermen / unnd den harn zu treiben / wie der wilden Pasteney.

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