Bonen
( CCXVIII )
Abbildung: Seite 397
Deutsch: Bohne, Sau-
Deutsch: Bohne, Pferde-
Deutsch: Bohne, Acker-
English: Bean, fava
English: Bean, horse
English: Bean, broad
Francais: fève (commune)
Latein: Vicia faba
Namen.
B
Onen seind auff Griechisch genennt worden Cyami / zu Latein Fabae / welchen namen sie noch in den Apotecken behalten.
Geschlecht.
Es seind mancherley geschlecht der Bonen. Ettlich
gemein / nit seer groß / welchs gemäl hie zugegen ist. Die andern groß / unn derselben seind etlich braun / die andern aber
geel. Ist fast der underscheyd aller Bonen allein an der frucht / dann am kraut unn der
blust seind sie einandergleich.
Gestalt.
Under allem gemüß wachsen allein die Bonen von sich selbs übersich / und bedürffen keines stecken daran sie sich hencken. Die bletter seind dick garnach wie am Burtzelkraut. Die blumen seind der gestalt nach formiert wie ein
hennen kamm / von mancherley farben / dann sie seind zum teyl weiß / zum teyl
purpurbraun / mit schwartzen mälern besprengt. So dise abfallen wachsen hernach grosse lange hülsen oder
schäfen / darinn ist die frucht / welche breyt ist gleich als ein menschen nagel an fingern oder füssen / welche zu zeiten braun / dann
geel / oder grün seind / und nit einerley farb haben. Die wurtzel ist schlecht / holtzecht / und zasecht.
Statt irer wachsung.
Bonen wachsen gern in
feyßtem erdtrich. Werden allenthalben / und allerley hin und wider in gärten gepflantzt.
Zeit.
Blüen in
Brachmonat und
Hewmonat / und bringen volgends jr frucht.
Die natur und complexion.
Die Bonen seind kallt und trucken im ersten grad.
Die krafft und würckung.
Bonen gessen machen vil wind oder
bläst / seind
hertdewig / bringen seltzame erschrockenliche treum / seind doch gut zu dem husten / dann sie machen außwerffen. Gekocht also gantz mit der schelfen in wasser unn essig / darnach gessen / stellens den
bauchfluß / unn die roten
rhur. Bone gessen / beneme das undewen. Wann man die Bonen kocht / sol das erst wasser außgeschütt werden / so bläen sie destweniger. Die rowen unnd grünen Bonen seind dem magen schädlicher unnd bläen mehr. Bonen meel für sich selbs allein / oder mit gersten maltz vermengt / unn über die
hitzigen wunden gelegt / lindert dieselbigen. Macht die wunden mäler gleichfärbig der andern haut. Bonen meel ist gut übergelegt den frawen so die milch in den brüsten grimmet unnd knollecht würdt. Mit hönig unnd Bockshorn oder Foenigraeci meel vermischt / zerteylt und verzert es die
ohrmützel / und das undergerunnen blut in augen. Mit Rosen / weyrauch / unnd dem
weissen von einem ey vermengt / und übergelegt / treibt es hindersich die augen so herauß
böltzen / unnd auch andere geschwulst. In essig
gebeytzt / ist es gut zu dem
starn / und denen so an den augen etwan durch einen streich verletzt seind. Bonen on die schelfen im mund gekewt und über die stirn gelegt / stellen die flüß des haupts. In wein gsotten unn übergelegt / heylens die geschwulst der
gemechten. Sie vertreiben auch die schwartzen unnd weissen mäler am leib angestrichen. Die schelfen von Bonen
zerknütscht unn über die außgeraufften har gelegt / machen das dieselbigen nit mehr wachsen. Mit gersten maltz / alaun / unn öl vermengt und übergelegt / verzeren sie die kröpff. Die Bonen kern seubern / aber die schelfen ziehen zusamen. Die Bone in wasser
gesotten / mit schweinem schmaltz vermengt / seind gut zu dem
Podagram / dann sie verzeren und legen den schmertzen. Bonen meel mit essig vermengt und übergelegt / ist nützlich den
spannadern oder nerven so verwundt oder
zerknütscht seind. Bonen zerstossen und übergelegt seind gut zu dem brandt.
klein Tausentgulden (145)
gulden Guntzel (147)